Von der Jahresaufgabe zum 3-Stunden-Projekt: Die Niedersächsische Engagement Strategie setzt auf Flexibilität, um neue Zielgruppen zu gewinnen.
Autor: Raphael Dombrowski
Die Zeit des klassischen, jahrelang bindenden Ehrenamts scheint vorbei. Micro-Volunteering in Niedersachsen ist die Antwort auf die Forderung der modernen Gesellschaft nach Flexibilität. Wer heute Vollzeit arbeitet, eine Familie managt oder gerade studiert, kann oft keine fixen wöchentlichen Stunden garantieren. Diese Kluft zwischen den starren Strukturen vieler Einsatzstellen und dem zeitlich begrenzten Interesse vieler potenzieller Engagierter ist eine zentrale Herausforderung.
Die Niedersächsische Strategie für Engagement und Ehrenamt greift diesen Wandel auf und identifiziert die Notwendigkeit, das Ehrenamt durch neue Formen attraktiver zu machen. Hier kommt die Expertise der Freiwilligenagenturen ins Spiel. Micro-Volunteering Niedersachsen ist der Zukunftsansatz, bei dem Freiwilligenagenturen die Schlüsselakteure sind
Bild: KI generiert mit Google Gemini
1. Der Wandel: Was Micro-Volunteering bedeutet
Der Lösungsansatz liegt in der Zerlegung: Statt einer großen Aufgabe, die Jahre bindet, werden Micro-Volunteering-Angebote geschaffen. Das können einmalige, zeitlich klar definierte Tätigkeiten sein, wie:
- 1 Stunde: Hilfe bei einer Social-Media-Kampagne.
- 3 Stunden: Aufbau des Standes für das Sommerfest.
- 1 Tag: Fotoshooting für die neue Vereinsbroschüre.
Dieses Modell senkt die Einstiegshürde dramatisch und nutzt die spontane Hilfsbereitschaft. Doch es stellt Vereine vor neue organisatorische Herausforderungen.
2. Die Rolle der Freiwilligenagenturen im Micro-Volunteering Niedersachsen
Genau hier positionieren sich die Freiwilligenagenturen als unverzichtbarer Modernisierungsberater und flexibler Matchmaker.
Freiwilligenagenturen können hierbei entscheidend aushelfen, indem sie den Einsatzstellen ihre Expertise anbieten:
- Strukturberatung (Im engen Austausch): Agenturen beraten die Einsatzstellen in enger Absprache, wie sie große Verantwortlichkeiten in kleine, attraktive Zeitfenster zerlegen können. Das erfordert eine genaue Kenntnis der Bedürfnisse der jeweiligen Organisation.
- Digitales Matchmaking: Die Freiwilligenagenturen verfügen oder könnten über die Plattformen verfügen, um solche spontanen oder kurzfristigen Angebote schnell und effizient an die richtige Zielgruppe zu vermitteln (digitales „Schwarzes Brett“).
- Best-Practice-Transfer: Über die Landesebene, vertreten durch die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA) , können Freiwilligenagenturen erprobte Modelle und Checklisten aus anderen Regionen teilen, die zeigen, wie moderne, flexible Engagement-Strukturen erfolgreich funktionieren.kann.
Die Wirksamkeit der Freiwilligenagenturen liegt hier nicht in der Vermittlung, sondern in der Ermöglichung: Sie schafft die Struktur, damit das flexible Engagement überhaupt funktionieren kann.
3. Vorteile für Engagierte und Vereine
- Für Engagierte: Endlich die Möglichkeit, sich mit wenig Zeitaufwand und ohne langfristige Verpflichtung sinnvoll einzubringen.
- Für Einsatzstellen: Erschließen einer völlig neuen Zielgruppe (Berufstätige, junge Eltern) und die Nutzung von Spezial-Skills (zum Beispiel: Informationstechnologie, Grafikdesign) für kurzfristige Projekte.
- Für die Strategie: Konkrete Umsetzung einer zentralen Forderung zur Zukunftsfähigkeit des Ehrenamts in Niedersachsen.
Sind Ihre Aufgaben schon fit für das Micro-Volunteering?
Lassen Sie sich von Ihrer Freiwilligenagentur beraten, wie Sie Ihr Engagement flexibel und zukunftssicher gestalten können. Sie kennt die besten Methoden, um Ihre Einsatzstelle fit für neue Zielgruppen zu machen!
Unsere Mitglieder finden Sie hier! Niedersächsische Strategie für Engagement und Ehrenamt zum nachlesen gibts hier!